Jeder Dritte bundesweit geht nicht zum Zahnarzt

Barmer GEK

Männer, junge Erwachsene und Westdeutsche lassen die Vorsorge überproportional oft schleifen, zeigt der erste Zahnreport der Barmer GEK. Dort wurden die Daten von acht Millionen Versicherten aus 2011 analysiert.

Haben Männer Angst vorm Zahnarzt? Oder essen Frauen mehr Süßigkeiten? Der erste BARMER GEK Zahnreport offenbart interessante Geschlechterdifferenzen: Bei der Behandlungsrate, den Kontakten und den Ausgaben im vertragszahnärztlichen Bereich liegen Frauen meist vorne. Der Unterschied beginnt kurz vor dem zehnten Lebensjahr und beträgt bis zu 14 Prozentpunkte. Besonders zahnarztscheu sind junge Männer in der Altersgruppe der 20- bis 25-Jährigen.

Hoher Prophylaxe-Anteil bei Jugendlichen

Auf jeden Bundesbürger entfielen im Jahr durchschnittlich 2,15 Zahnarztkontakte. Laut BARMER GEK Zahnreport ist das Präventionsniveau im zahnärztlichen Bereich vergleichsweise hoch: 68,6 Prozent der 6- bis unter 18-Jährigen nahmen 2009 zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch, schon bei den 2- bis 5-Jährigen lag der Anteil bei 31,8 Prozent. Insgesamt erhielten 52 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal im Jahr Prophylaxe-Leistungen, 47,6 Prozent ließen sich mindestens einmal im Jahr den Zahnstein entfernen.

Ist es Angst oder schrecken die größer werdenden privaten Finanzierungsanteile ab?, gibt BARMER GEK Vizechef Dr. Rolf-Ulrich Schlenker zu bedenken. Da gebe es noch einiges zu tun. Vorbild könne Ostdeutschland sein. Dort gingen 75 Prozent mindestens einmal im Jahr zum Zahnarzt. Der Untersuchung zufolge besuchen die Deutschen im Schnitt zwei Mal pro Jahr eine Zahnarztpraxis. Demgegenüber stehen sieben Behandlungen beim Allgemeinmediziner. Etwa die Hälfte der Gesamtbevölkerung nimmt mindestens einmal pro Jahr eine Vorsorgebehandlung in Anspruch, wie die Studie weiter ergab. Im internationalen Vergleich liege Deutschland damit im Mittelfeld.

Noch ein kritisches Detail: Fast sechs Prozent aller Füllungen entfallen auf Milchzähne. Die BARMER GEK plädiert deshalb dafür, die Gruppenprophylaxe noch weiter auszubauen und die Intensivbetreuung von Vorschulkindern zu forcieren, insbesondere bei Kindern aus sozial schwachen Familien.

 

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